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Über den Suizid reden lernen

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(In seinem 2022 im HERDER Verlag veröffentlichten Buch “Knockin´on Jimmy´s Door” widmet sich Dada Peng auch dem Suizid und der Frage, wie wir dieses Thema gesellschaftlich enttabuisieren können. Dada Peng nennt in diesem Buch den Tod “Jimmy” um ihm auf Augenhöhe und angstfrei begegnen zu können.)

Das Kapitel trägt den Namen: Jimmy, Dada & der Suizid

“Das Schreiben eines neuen Buches ist immer auch eine Entdeckungsreise zu den eigenen Bewertungen, Überzeugungen und Glaubenssätzen. Mir war mein enger Bezug zu Jimmy immer bewusst. Aber habe ich auch eine Beziehung zum Suizid? Der Mann einer Freundin hat sich vor Jahren das Leben genommen. Da war ich sehr nah dran. Wir hatten noch, kurz bevor er Suizid beging, gemeinsam meinen Geburtstag gefeiert. Ich hätte niemals vermutet, dass er suizidale Gedanken hegte, dass er lebensmüde war, dass er einen Suizid plante. Auch meine Freundin hat von alledem nichts geahnt. Ich erlebte ihre absolute Verzweiflung, ich musste miterleben, wie ihr Umfeld sie als Ehefrau naturgemäß für den Suizid verantwortlich machte, und wie schwer die Zeit der Trauer gepaart mit einem sehr ausgeprägten Schuldgefühl für meine Freundin wurde. Das war bisher für mich mein engstes und ich dachte auch einziges Aufeinandertreffen von Jimmy, Dada und dem Suizid. Ist das Thema Suizid überhaupt ein Thema, das wir besprechen müssen ,oder betrifft das nicht nur depressive Menschen, einige wenige, die mit ihrem Leben nicht klarkommen? 

Was ist mit meinen eigenen suizidalen Gedanken? Gibt es sie, und wenn ja, muss ich diese ernst nehmen? Oder hat diese Gedanken jeder?

Wenn ich ganz genau zurückdenke, dann gab es bereits einen Suizid im Bekanntenkreis meiner Eltern bereits einen Suizid, als ich noch in der Grundschule war. Wir waren damals zu der Zeit mit der ganzen Familie im lokalen Fußballverein aktiv, und ein junger Spieler, Carl, etwa um die zwanzig, nahm sich damals das Leben, indem er sich in der Garage einschloss und das Auto laufen ließ.  An den Abend, an dem sein Tod bekannt wurde, kann ich mich noch erinnern. Nicht mehr so sehr an die einzelne Tatsachen und Begebenheiten, dafür aber an die Gefühle, die aufkamen: Schock, Trauer, Ratlosigkeit. Und natürlich wurde auch zwischen meinen Eltern ganz direkt die Frage gestellt: Warum hat er das gemacht, wer hat Schuld? Bei uns im Dorf war die Antwort verhältnismäßig naheliegend, da sich etwa zwei Wochen vor dem Suizid die Freundin von Carl getrennt hatte. Für mich war es schon immer schwierig, zu glauben, dass ein losgelöstes Ereignis zu einem Suizid führen kann. Dann müssten ja alle Menschen nach einer Trennung ähnliche Gedanken haben. Aus meinen eigenen Trennungen kann ich aber bestätigen, dass die Zeit nach einer ungewollten Trennung oftmals eine ganz wunderbare Zeit ist. Leicht und frei und gar nicht schwer, zumindest wenn der erste Schmerz überwunden ist. Kann also überhaupt irgendjemand am Suizid eines anderen Menschen schuld sein?

Ich habe Jimmy dazu befragt, denn bekanntlich ist er ja immer der erste vor Ort.  „Ich kenne keine Schuld. Für mich ist jedes Sterben einfach nur der Übergang von hier nach dort, und ich versuche, so gut es geht zu unterstützen. Die Menschen wünschen sich oft, mich und das Sterben eines geliebten Menschen zu verstehen. Deshalb arbeite ich auch von Herzen gerne an diesem Buch mit, damit der ein oder andere meine Beweggründe besser versteht und so glücklicher leben kann.“

Ich frage nie nach dem Warum? Warum hat der siebenjährige Junge Krebs, warum hat der Autofahrer nicht in den Rückspiegel geguckt und den Radfahrer übersehen, warum hat Carl Suizid begangen? Es ist für mich einfach, wie es ist.

„Es ist, was es ist“, das sagt nicht nur die Liebe“, das sagt auch Jimmy. Müssen wir den Suizid also vielleicht neu bewerten? Müssen wir überhaupt immer alles bewerten? Wir bewerten ständig und überall. In jeder TV-Show werden Punkte vergeben. Immer ist einer besser bzw. schlechter als ein anderer.   Kann es überhaupt in Lebensfragen eine richtige, eine ultimativ gültige Bewertung geben? Ich habe bereits vor Jahren aufgehört, Bewertungen meines Lebens und auch meiner Arbeit abzufragen. Natürlich war mir früher wichtig, dass meine Freunde und Familie, die Lieder, die ich schreibe, mögen. Dass sie sie als schön und gut bewerten.  Nach einem Konzert im Jahre 2015, in dem ich zum ersten Mal auch auf Englisch sang, kamen die unterschiedlichsten Menschen auf mich zu. Die eine Hälfte sagte: Bleib lieber bei den deutschen Liedern. Die sind authentischer, die gehen ans Herz. Die andere Hälfte sagte: Die englischen Songs sind viel besser als die deutschen. Da spürt man deine Liebe zur englischen Sprache, und du singst viel befreiter.  Das war für mich der Moment, in dem mir bewusstwurde, dass Bewertungen immer viel mehr über den Bewerter aussagen als über das zu bewertende Objekt.  Umso bemerkenswerter ist es, dass bei der Bewertung des Suizids wir uns wiederum fast alle einig sind: Das ist für Hinterbliebene die schlimmste Art zu sterben, das ist das moralisch Verwerflichste, das geschehen kann.  Hier kommen alle Kriterien zusammen, die zu einer schlechten Bewertung führen, zusammen: Das das ethische Fehlverhalten und das mutmaßlich vorhanden gewesene Leid des Verstorbenen, die Schuld des Umfelds und in den meisten Fällen die dramatischen Umstände des Todes, also wie sich der Verstorbene das Leben nahm.

Für die Hinterbliebenen eines Suizids stellt stellen sich die Bewältigung und die Trauer in der Tat als große Herausforderung dar. Denn auch sie bewerten. Sie haben nicht nur mit dem Verlust des Verstorbenen zu kämpfen, sondern bewerten auch das eigene Verhalten. Wo hätte ich etwas merken müssen? Warum konnte ich nicht helfen? Warum musste so etwas in unserer Familie geschehen? Und wie blickt nun die Gesellschaft auf uns? Der Suizid muss ethisch und moralisch befreit werden. Deswegen wird sich nicht ein Mensch mehr und nicht ein Mensch weniger das Leben nehmen. Aber es wird eventuell den Angehörigen helfen, hinterher besser damit leben zu können. Denn natürlich sind am Ende in der öffentlichen Wahrnehmung immer die Hinterbliebenen schuld. 

Was also können wir gemeinsam tun, um den Suizid zu enttabuisieren?

Vielleicht beginnen wir damit, dass wir suizidalen Gedanken Raum geben. Dass wir sie erlauben und offen über sie sprechen.  Haben wir solche Gedanken alle mal zu der einen oder anderen Zeit solche Gedanken in unserem Leben? Ich weiß es nicht. Ich hatte sie schon, habe aber habe noch nie mit jemanden darüber gesprochen.  Suizidale Gedanken müssen ausgesprochen werden dürfen, ohne dass man deswegen direkt verhaftet und eingewiesen wirdzu werden. Und sie müssen auch im Freundeskreis und in der Familie ausgesprochen werden dürfen. Denn wenn sie da sind, dann sind sie okay. Man muss ihnen nicht nachgeben, man muss sich nicht an ihnen erfreuen, aber man hat auch nichts falsch gemacht. Man ist kein Loser, man ist nicht zwangsläufig krank.  Lasst uns darüber sprechen, schreiben, singen und so auch Raum schaffen, damit diese Gedanken sich transformieren können, damit diese Gedanken vorübergehen. Und ja, in Zeitschriften und in Online-Artikeln, die sich mit dem Suizid beschäftigen, steht häufig daneben eine Kontaktadresse für Menschen, die selbst an einen Suizid denken. Ist das aber wirklich eine Hilfe?

Müssen wir solche Hilfestellungen nicht vielmehr im öffentlichen Leben, in freundschaftlichen Gesprächen und innerhalb der Familie schaffen?

Für mich müssen Jimmy und der Suizid in Schulklassen stattfinden. Wir müssen einen ganz neuen und schuldbefreiten Zugang zu diesen Themen schaffen. Wir müssen in Schulen aktiv eine Imagekampagne für Jimmy starten. Jungen Menschen ist Jimmy und auch der Suizid nicht fremd. Suizidale Gedanken bei Kindern und Jugendlichen sind bekannt. In Schulen ist Jimmy ein oft gesehener Gast. Eltern und Großeltern sterben, Lehrer sterben, Schulkameraden sterben. Die Klassengemeinschaft und der geschützte Schulraum eignen sich hervorragend, Lebensfragen zu besprechen und die Schüler nicht nur fit für den Job, sondern auch fit fürs Leben zu machen. Mir sind die Schwierigkeiten, die viele mit diesem Thema haben, bewusst. Denn in erster Linie herrscht die allgemeine Angst bei dem Thema, man könne etwas falsch machen. Etwas Falsches sagen, hinterher am Suizid einer Person schuld sein. Nein! Das Gegenteil ist der Fall: Wenn wir nicht lernen, natürlich mit dem Thema umzugehen, so implizieren wir immer wieder, dass suizidale Gedanken etwas Schlimmes und der Suizid selbst das Verwerflichste sei. Das verunsichert, treibt in die Isolierung und unterstützt suizidale Gedanken. Und ja, es gibt Teenager, die beim ersten Liebeskummer sterben möchten. Ganz real. Unterstützen wir sie bei diesem Wunsch, wenn wir den Suizid enttabuisieren? 

Nein. Wir unterstützen sie in ihren Gedanken, wenn wir den Suizid weiterhin nicht besprechen.

 

  11.10.2023 DADA PENG

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Wenn Eltern sterben

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(In seinem 2022 im HERDER Verlag veröffentlichten Buch „Knockin´on Jimmy´s Door“widmet sich Dada Peng auch dem Suizid und der Frage, wie wir dieses Thema gesellschaftlich enttabuisieren können. Dada Peng nennt in diesem Buch den Tod „Jimmy“ um ihm auf Augenhöhe und angstfrei begegnen zu können.)

Dass die Eltern sterben, das ist für viele wahrscheinlich eine Form von Jimmy, die wir am ehesten akzeptieren und begreifen können. Generell herrscht in unseren Köpfen ja noch die allgemeingültige Denkweise, dass es der natürliche Lauf der Dinge sei, dass wir quasi generationsweise sterben. Also zunächst die Urgroßeltern, dann die Großeltern, dann die Eltern usw. Das ist aber auch wieder ein menschengemachter Irrtum. Das ist die Reihenfolge, die für uns die logischste wäre. Es ist aber mitnichten eine natürliche. In der Natur ist es so, dass auch Jungtiere in der freien Wildbahn gefressen werden und vor ihren Eltern sterben. Blumen werden auch wahllos gepflückt, Käfer ohne Rücksichtnahme aufs Alter zertreten. In der Natur gibt es diese Hierarchie, dieses Recht auf ein Sterben im Alter nicht. Genauso ist es auch bei uns Menschen. Wenn Eltern sterben, dann ist dies für jeden von uns, ganz unabhängig, wie nah wir unseren Eltern standen oder nicht, eine Zäsur. Es ist ein Lebensereignis, das unser zukünftiges Leben prägen wird. Für viele von uns sind die Eltern wie ein Backup. Sie sind ein sicherer Hafen, und wenn alles schief gehen sollte im Leben, dann können wir immer wieder in diesen Hafen zurück, etwas Warmes essen, schlafen und uns wieder sammeln. Manchmal sind es einfach nur 100 Euro, die wir uns pumpen, manchmal ist es der Arschtritt, den wir brauchen, und manchmal einfach nur eine Umarmung.

Das Wichtigste für viele von uns an unseren Eltern ist: Sie sind da.

Wenn Eltern früh sterben, dann empfinden wir das häufig als ungerecht. Denn uns wird, anders wie bei anderen, dieser sichere Hafen genommen, und wir haben noch so viel eigenes Leben vor uns. Ein Bekannter von mir ist Mitte fünfzig, beide Elternteile leben noch, sie selbst sind Mitte siebzig, und wenn ich sie gemeinsam sehe, dann ist mein Bekannter auch mit Mitte fünfzig immer Kind, sobald seine Eltern dabei sind. Seine Eltern empfinden immer noch Fürsorge ihm gegenüber, obwohl er ein erfolgreicher Künstler und selbst Familienvater ist. Er kann sich auch gar nicht vorstellen, dass seine Eltern irgendwann nicht mehr da sein werden. Das gesamte Leben hat er im Bewusstsein „da ist jemand, der auf mich aufpasst“ gelebt. Und doch wird auch er irgendwann einmal diese Sicherheit nicht mehr haben. So wie wir alle.

Aber ist es nicht auch ungerecht, dass manche von uns diese Sicherheit bereits früh verlieren und sich dann alleine durchs Leben kämpfen müssen? Wäre es nicht viel besser, schöner und gerechter, wenn wir alle unsere Eltern bis ins hohe Alter bei und mit uns hätten? Ich glaube nein. Zum einen, ich sagte es bereits eingangs, gibt es diese Form von einem Anspruch auf ein langes Leben nicht. Und dann müssen wir differenzieren: Unser Verhältnis zu unseren Eltern ist vielschichtig. Nicht für jeden von uns wäre es ein Segen, wenn die Eltern uns ein Leben lang begleiten würden. Für viele ist der Verlust der Eltern in jungen Jahren auch eine gute Schule, um Schwierigkeiten und Hindernisse der Zukunft bewältigen zu können. Der Tod der Eltern ist ähnlich wie die Geburt von Geschwistern. Da gibt es nicht den perfekten Zeitpunkt. Es gibt aber auch keinen falschen. Diese Ereignisse prägen unser Leben einfach auf verschiedene Arten und Weisen, je nachdem, wann sie stattfinden.

Auch ein Leben lang mit der Trauer um die verstorbene Mutter, dem verstorbenen Vater, leben zu müssen, leben zu dürfen, kann eine Bereicherung für das eigene Leben darstellen.

Am Rande von Dreharbeiten unterhielt ich mich erst letztens mit einer Mitte fünfzigjährigen Producerin, die schon sehr früh, im Teenageralter, ihre Mutter verloren hatte. Sie sagte: „Ich trauere auch heute noch. Ich heule sogar manchmal heute noch. Und doch weiß ich, dass dieser Verlust mir dabei geholfen hat, meinen Weg zu gehen. Da kam nämlich einiges auf mich zu, und durch den Verlust meiner Mutter war ich gewappnet. Aber vermissen tu ich sie trotzdem.“ In einem anderen Gespräch mit einer sehr jungen Frau, sie war Anfang zwanzig und hatte vor drei Jahren ihre Mutter von einem Tag auf den anderen verloren, erzählte sie mir, wie ihre ganzen Zukunftspläne durch dieses Ereignis ins Wanken geraten sind. Sie stellte ihr Studium, ihre Berufswahl, ihre gesamte Zukunft in Frage und hatte auf einmal das Bedürfnis, Jimmy viel mehr Raum in ihrem Leben zu geben und wahrscheinlich sich auch beruflich Jimmy sowie der Begleitung von Sterbenden und Trauernden zuzuwenden. Ich sagte ihr: „Siehst du, und genau das ist vielleicht etwas Positives, dass der frühe Tod deiner Mutter mit sich bringt. Denn die Fragen, die du dir jetzt stellst, die würdest du dir auch in zehn, zwanzig oder dreißig Jahren stellen. Du würdest wahrscheinlich auch dann dein Leben infrage stellen und es verändern und neu justieren wollen. Dann wärst du aber selbst wesentlich älter. Heute liegt noch dein ganzes Leben vor dir, und du kannst diese Erfahrung des Sterbens deiner Mutter mit in deine Zukunftsplanung einbeziehen. Und so wird deine Mutter ganz automatisch ein Teil deines neuen Lebens, dass es ohne ihr Sterben ja so niemals gegeben hätte.“

Auch für mich war der frühe Verlust meiner Eltern eine Richtungsänderung im Leben. Mein Vater starb, als ich 25 war. Er war fünfzig. Ich bin da einfach so hineingeraten. Ich hatte mich zuvor mit Jimmy nicht differenziert auseinandergesetzt. Die Frage nach dem Ursprung unserer Existenz hingegen, das ist, seitdem ich denken kann, eine Frage, die sich mir immer schon stellte. Allerdings hatte ich, bis ich Jimmy kennenlernte, immer versucht, meine existenziellen Lebensfragen durch Gott und mithilfe von Religionen zu erklären und zu verstehen. Die für mich wirklich wichtigen Antworten fand ich dann dadurch, dass ich einmal die gesamte Welt bereiste und Jimmy überall mit hinnahm. Als mein Vater an Krebs erkrankte, war ich gerade in Miami, und es stellte sich mir die Frage, ob ich direkt wieder nach Deutschland zurückreisen sollte. „Krebs“, dachte ich, „ja, haben viele. Das muss nichts heißen.“

Und in der Tat blieb ich zunächst in den USA, um die OP meines Vaters abzuwarten, durch die wir mehr über seinen Gesundheitszustand erfahren sollten. Ich ging davon aus, dass ein Anruf kommen würde: „Alles ist gut. Es wird schon wieder.“ Und doch fiel mir genau zu dieser Zeit in Miami das Buch One Day My Soul Just Opened Up von Iyanla Vanzant in die Hände. Ich erwähnte sie bereits. Besser gesagt, das Buch fand mich. Ich lese nicht sonderlich viel. Ich wurde kürzlich wirklich gefragt, welchen Roman ich zuletzt gelesen habe, und ich konnte nur Pizza-Bande als Antwort geben. Das ist tatsächlich das letzte fiktionale Buch, das ich gelesen habe. Da war ich etwa vierzehn, glaube ich. Aber jenes Buch von Iyanla wurde in der Sterbensphase meines Vaters zu meiner Bibel. Am Ende jedes Kapitels gibt es freie Seiten, auf die die eigenen Gedanken geschrieben werden können. Ich schrieb alles voll. Irgendwann reichten die freien Seiten nicht mehr aus, und ich begann in ein kleines Extrabuch zu schreiben. Gedanken, Gedichte, Songtexte.

Im Großen und Ganzen entstand daraus mein erstes Buch Vom Leben und Sterben. Als dann in Miami der zu erwartende Anruf nämlich kam, hieß es: „Gar nichts ist gut, die Ärzte geben ihm maximal noch sechs Monate.“ Sechs Monate Leben. Was machen wir mit sechs Monaten Leben? Vor allem, wenn wir überhaupt nicht auf Jimmy vorbereitet sind? Meine Familie und ich waren es nämlich wirklich nicht. Ich flog zurück nach Deutschland und war auf einmal inmitten meiner ersten Sterbebegleitung. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Das ist so ein daher gesagter Satz. Ein Mancher mag sagen: eine Plattitüde. Wenn wir dann aber einen Menschen vor uns haben und diesen einen Moment miterleben, in dem die Hoffnung stirbt, dann wird dieser Satz ganz real. Ich durfte das bereits mehrfach miterleben. Bei meinen beiden Eltern. Meine Mutter starb 2011 – ebenfalls an Krebs. Beide starben in meinem alten Kinderzimmer zu Hause.

Ich wuchs schon früh aus meinem Kindsein heraus. Diese Eltern-Kind-Rolle, die ich eingangs beschrieb, die des sicheren Hafens, habe ich in dieser Form nicht erfahren. Ich fühlte mich eigentlich immer für alles verantwortlich und war deshalb auch während der Sterbephase meines Vaters wie ein Projektleiter. Ich organisierte die Besuche seiner Geschwister, informierte alle Freunde über den Gesundheitszustand und verbrachte sehr viel Zeit am Bett meines Vaters. Schon damals fand ich es spannend, jemandem während des Sterbens zuzusehen und zu wissen: Das werde auch ich einmal erleben. Es waren drei sehr intensive Monate. Ich arbeitete damals beim Fernsehen als Moderator, und glücklicherweise konnten wir die Produktion so verlegen, dass ich die gesamte Sterbensphase zu Hause sein konnte. Erst zwei Tage, bevor mein Vater starb, musste ich für zwei Drehtage kurz zurück nach Stuttgart. Als ich mich von meinem Vater verabschiedete, saß er aufrecht und recht munter im Bett und aß einen Joghurt. Ich dachte, ich würde ihn noch mal wiedersehen. Aber er starb wenige Stunden, bevor ich zwei Tage später wieder zurückkehrte. Auch das sehe ich im Nachhinein als Geschenk an.

Dieses Ganze erleben, die folgende Trauer und auch die rückblickende Auseinandersetzung mit der Beziehung zu meinem Vater, die sollten mir noch einiges abverlangen. In dem Moment, in dem er starb, auch anwesend gewesen zu sein, das hätte der eine Punkt zu viel sein können, um damit klarzukommen. Ich sehe zurückschauend eine perfekte Komposition, muss ich sagen, als hätte Jimmy diesen Sterbeprozess wie ein Musikstück komponiert. Sodass jeder seinen perfekten Platz darin findet. Dieses Empfinden sollte ich noch bei vielen weiteren Sterbeprozessen haben können. Der frühe Tod meines Vaters, das intensive Kennenlernen Jimmys war und ist für mich bis heute eine Bereicherung meines Lebens. Ein paar Monate nachdem mein Vater gestorben war, brach ich zu einem sechswöchigen Rucksacktour durch Thailand auf. Allein. Und ich war vorher noch nicht einmal allein im Kino gewesen.

Es wurde eine Reise meines Lebens.

Viele weitere sollten folgen. Reisen wurde meine Religion. Jimmy wurde mein Travel-Buddy. So sehr wir eventuell auch den sicheren Hafen vermissen, wenn unsere Eltern sterben, so sehr werden wir aber auch in das wahre Leben geschmissen. Die Nabelschnur wird unwiederbringlich gecuttet. Es ist ein Gefühl, das ich nur als das Schubsen eines jungen Vogels aus dem Netz beschreiben kann. Er weiß nicht, was ihn erwartet, er weiß noch nicht einmal, dass er des Fliegens fähig ist. Und doch stürzt er sich voller Vertrauen in die Luft, und beide, seine Mutter und er, vertrauen darauf, dass alles gut gehen wird, sie vertrauen darauf, dass er fliegen kann. Dass er allein fliegen kann.

Ich weiß nicht, wie es in euren Familien aussieht, aber im Alltag meiner Familie damals, zum einen im Zusammenleben meiner Eltern, aber auch später im Zusammenleben meiner Mutter mit ihrem neuen Lebensgefährten, da gab es wirklich viele Bereiche, die mir persönlich nicht entsprachen. Und ich kenne viele Freunde von mir, denen es ähnlich geht. Welches Weihnachtsfest ist wirklich so, wie wir es aus dem TV oder aus Disney-Kinofilmen kennen? Ich fand unsere Familienfeste immer amüsant, wenn ich sie als Zuschauer, nicht als Beteiligter hätte betrachten können. Aber ein Teil davon zu sein, meine Lebenszeit so zu verbringen, das war schon nicht immer einfach. Als meine Mutter starb, da sagte ich spontan: „Ab heute kommt bei mir nie wieder die Ketchupflasche auf den Tisch.“ Aus meiner Sicht war es immer störend, wenn eine Festtafel gedeckt war und dann die Ketchupflasche mitten in das Ganze platziert wurde. Es gab rückblickend tausend Dinge, die ich mitmachte, an denen ich aber keine Freude hatte. Das alles nicht mehr erleben zu müssen, empfand ich nach dem Tode meiner Mutter wiederum als Geschenk. Ich konnte machen, was ich wollte. Seitdem bin ich der, der ich bin, ohne mich erklären zu müssen.

Ganz ehrlich: Ich fühlte mich nach ihrem Sterben frei. So empfinde ich das auch heute noch. Ich habe mir nie gewünscht, dass meine Eltern sterben. Ich hätte alles dafür getan, dass sie gesund werden. Aber vermisse ich sie? Nein. Nicht mehr, als ich sie zu ihren Lebzeiten vermisst habe. Ich vermisse diesen sicheren Hafen, den andere haben und den ich nie hatte. Den hätten sie mir aber auch nicht schenken können, egal, wie lange sie gelebt hätten. Und das ist auch nicht schlimm. Denn diese Erfahrung ist einfach nur ein Teil von mir. Und so sind auch meine Eltern noch heute Teil meines Lebens. Durch das, was ihnen an mir gelungen ist, und durch das, was ihnen nicht gelang.

Schulden wir unseren alten Eltern, dass wir unser eigenes Leben zurückstellen und im Alter unsere Aufmerksamkeit ihrem Wohlbefinden widmen? In welchem Maße ist das machbar? Und sind wir schlechte Kinder, wenn wir auf die Pflege unserer Eltern einfach keine Lust haben?

Ich hätte jetzt in meinem Alltag keine Lust dazu. Ich kann das sagen, da ich nicht in diese Situation kommen werde.

Und doch wird sich der Großteil von uns natürlich dafür entscheiden, den Sterbeprozess der Eltern und auch die Zeit des Altwerdens zu begleiten. Es ist für viele von uns ja jener Weg, der auch vor uns liegt. Auf der anderen Seite gibt es immer mehr Singlehaushalte, immer mehr alternative Familienformen und auch immer mehr Menschen, die keine Kinder bekommen. Unsere Gesellschaft hat sich hier bereits verändert. Das alles ist bereits geschehen. Was wir uns noch nicht trauen, ist dies auch öffentlich und wertfrei zu diskutieren. Aber nur so können wir Angebote schaffen, die hinterher auch für die Menschen greifen, für die sie gedacht sind.

So unterschiedlich, so individuell wie es Familien gibt, so vielfältig müssen in Zukunft auch die Angebote im Pflegebereich und in der Sterbebegleitung sein. Das ist die einzige Verantwortung, die wir als Gesellschaft, als Sohn und als Tochter gegenüber unseren Eltern haben. Wie du dieser Verantwortung gerecht werden kannst, ist im Grunde ganz einfach: Finde eine Haltung und sprich darüber. Sprich mit deinen Eltern über Jimmy, sprich mit deinen Eltern über ihr Sterben.

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JANA – unsere allererste Superheldin

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Unser Song „Superhelden fliegen vor“ ist Jana Dehn gewidmet, der ersten Superheldin und
Unterstützerin der Initiative. #fürjana

Dada Peng über seine Begegnung mit Jana:

„Wir lernten uns über Facebook kennen. Renate Werner wollte in einer Dokumentation für ARTE über SHFV berichten. Ich fragte Jana, ob sie Lust hätte Teil der Dokumentation zu sein und sie sagte ganz spontan und direkt: ja.

In den letzten Jahren habe ich insbesondere bei meinen Lesungen und Besuchen innerhalb der
Hospizbewegung Menschen getroffen, die selbst einen geliebten Partner, Freund oder Verwandten verloren und in den meisten Fällen auch begleitet haben. Wenn ich vor Auftritten weiß, dass sterbende Menschen mit im Publikum sitzen, bin ich immer angespannter und aufgeregter als sonst.

Natürlich ist ein Bild wie „Superhelden fliegen vor“ ein tröstlicher Gedanke für Hinterbliebene. Wenn ein junger Mensch mit einer todbringenden Krankheit diagnostiziert wird, empfindet man dies im ersten Moment als besonders tragisch. Wenn man den Tod aber nicht länger als Ende, sondern viel mehr als das Ziel betrachtet, kann man diese Perspektive vielleicht etwas verändern.

Für mich ist das Leben ein 10km-Marathon. Wir rennen alle wie blöde, legen alle bei Start los und wir werden alle irgendwann ins Ziel gelangen. Auf dem Weg begegnet uns der ein oder andere, bleibt eine Zeitlang an unserer Seite, überholt uns oder bleibt zurück. Diejenigen, die als erstes, also recht früh das Ziel erreichen, sind für mich Superhelden. Sie sind die Schnellsten, die Coolsten, sie sind diejenigen, die
im Ziel die Getränke kaltstellen und die Nachfolgenden während des Einlaufs bejubeln.

Diese Gedanken mit jemandem zu teilen, der laut einer tödlichen Diagnose nur noch wenige Wochen zu leben hat, das ist auch für mich eine Herausforderung. Bei Jana war das der Fall. Sie war Mitte 30 und mit Krebs diagnostiziert. Als ich sie nach ihrer Lebenserwartung fragte, sagte sie mir im April 2018, dass sie noch bis zum Mark Foster Konzert im nächsten Januar durchhalten wolle. Sie schaffte es nicht. Aber in ihren letzten Monaten durfte ich sie und ihren Mann Jens, ihr Leben, ihre Sichtweisen und Lebenseinstellungen kennenlernen und von ihr lernen. Für mich ist sie der ultimative Superheld im Sinne unserer Initiative. Die erste Superheldin überhaupt.

Sie hat meinen Umgang mit Sterbenden geprägt und mich bis zuletzt und über ihren Tod hinaus ermuntert, das Bild der Superhelden und die Idee dahinter weiterzutragen. Von Janas Tod erfuhr ich per WhatsApp, als mir ihr Mann über Janas Account eine Mitteilung schrieb: „Jana ist heute um 14.15 Uhr friedlich in meinem Arm eingeschlafen. Gruß Jens“

Ich hatte noch eine Woche vorher ausgiebig mit Jana telefoniert, und obwohl sie über Schmerzen und körperliche Einschränkungen berichtete, war sie gut drauf. Wir lachten und im Vergleich zu vielen anderen Telefonaten, die ich tagtäglich führe, war das ein lebendiges, ein positives, ein glückliches Gespräch. Sie berichtete, wieviel positive Resonanz sie nach der Ausstrahlung des ARTE-Beitrags bekam, wie sie
die Begegnung mit alten Freunden genoss und natürlich auch wie scheiße es war, sich machtlos gegenüber ihrer Krankheit zu fühlen. Aber sie beklagte sich nicht einmal. Kein einziges Mal.

Nachdem ich erstmal einen Gin Tonic auf Jana, auf ihr Leben und auf unsere Begegnung getrunken hatte, wollte ich Jens kondolieren. Ich hatte bereits die ersten Zeilen eingetippt:

Lieber Jens, wie schrecklich. Es tut mir unendlich leid….“
Dann dachte ich an Jana und an das, was wir bei unserem ersten Telefonat vereinbart hatten. Mir fiel es darin schwer, ihr Sterben beim Namen zu nennen. Ich sagte immer wieder Sachen wie: „In Deiner Situation“ oder „wenn man Deine Diagnose hat.“ und ähnliches. Irgendwann sagte ich: „Jana, ich merke die ganze Zeit, dass es mir schwer fällt ganz offen zu reden, weil ich Dir nicht zu nahe treten möchte und auch auf gar keinen Fall Deine Gefühle verletzten will. Aber wenn das für Dich okay ist, würde ich gerne einfach sagen, was ich denke und wenn Du Dich an irgendeiner Stelle damit unwohl fühlst, dann sag es, ok?“ Jana erwiderte nur: „Ja klar, gar kein Problem!“

„Okay, also Du stirbst, nicht wahr?“
„Ja, ich sterbe.“ sagte Jana.

Und dann haben wir diese direkte und offene Kommunikation beibehalten. Für mich eines der größten Geschenke, die Jana mir hinterlassen hat. Angstfrei, wertfrei und offen über das eigene Sterben und über den Tod reden zu dürfen.

Als ich nun Jens bei WhatsApp zurückschreiben wollte, merkte ich, dass sich in mir Widerstand regte. Schon der erste Satz „Wie schrecklich!“ – warum schrecklich? Jana und ich hatten ausgemacht, dass wir immer sagen können, was wir wirklich denken, was wir von Herzen sagen möchten. Warum sollte ich das nun nicht mehr tun, nur weil sie gestorben war?

Also löschte ich den bereits eingetippten Text und schrieb:

„Lieber Jens, liebe Jana! Ich glaube fest daran, dass der Tod ein Übergang von dem einen in den anderen Daseinszustand ist. Ich weiß aber auch, dass es sehr schwer ist, wenn man den Weg gerne gemeinsam gegangen wäre und nun alleine voran gehen oder zurückbleiben muss. Ich wünsche Euch beiden viel Kraft, Mut und Hoffnung! Ihr habt mich und unsere Idee der Superhelden stark beeinflusst und begleitet. Meine Telefonate mit Jana haben einen direkten Einfluss auf den Kurs der Initiative gehabt. Dafür bin ich sehr dankbar! Jana war die erste, die als betroffener Mensch zu mir gesagt hat: “Bleib dran mit der Initiative. Mach das! Wir sind alle Superhelden, ich bin auch einer, ich fliege vor.“ Liebe Jana, du bist unser erste Superheldin und ich werde nicht müde werden, von Dir zu erzählen! Lieber Jens, auch Dir Danke und alles Liebe für die nächste Zeit. Wenn Du magst, melde Dich gerne!“

Bei Janas Beerdigung bin ich nicht mit dabei gewesen. 

Als Jens mir dann die ersten Bilder von der Beerdigung per WhatsApp schickte, war ich zum einen sehr gerührt, glücklich und mir sicher, dass sie mich mehr verstand, als viele noch lebende Menschen, die zwar körperlich sichtbarer waren als sie, aber definitiv nicht präsenter oder lebendiger. Bunte Luftballons flogen in den Himmel; begraben wurde Jana in einem Friedwald, Fotos von Jana, ihre Lieblingssachen und Grußkarten lagen unter ihrem Baum.

Eine Gedenktafel mit ihrem Namen und ihren Lebensdaten erinnern seitdem an diese wunderbare Frau. Auf der Gedenktafel wurde auf Janas Wunsch hin auch noch eine Inschrift eingearbeitet. Direkt über ihrem Namen steht geschrieben:
„Superhelden fliegen vor“.

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Keine Angst vor Social Media

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Da wir immer wieder von Hospizvereinen und anderen Organisationen auf unsere Social-Media-Kanäle angesprochen werden, stellen wir heute ein paar kurze Infos für “Dummies” zusammen. Wenn ihr Unterstützung im Social-Media-Bereich sucht, sprecht uns gerne an.

Zunächst gute Nachrichten! Instagram ist kein Hexenwerk. Und wenn man erst einmal den Dreh raushat und tatsächlich seine eigenen Inhalte und seine persönliche Message transportiert, dann kann Instagram nicht nur ein sehr hilfreiches Marketing-Tool sein, sondern dann kann Instagram sogar richtig Spaß machen.

Für mich war Instagram immer eher lästig. Das generelle Problem ist, dass man wirklich regelmäßig posten und Content bereitstellen muss, damit die eigenen Follower weiterhin interessiert bleiben. Hinzu kommt, dass es eine solche Masse an Profilen mit ähnlichen Inhalten gibt, dass man sich in irgendeiner Weise absetzen muss, um interessant zu sein.

Und ganz klar, wenn man im sozialen Bereich unterwegs ist, beispielsweise auch noch die Themen „Tod und Trauer“ als Hospizverein oder Bestatter thematisiert, dann ist es umso schwieriger, LIKES zu bekommen, als wenn man einen neuen Lippenstift vorstellt.

Aber genau darum ist so wichtig, dass auch wir mit unseren Inhalten und Themen auf Instagram präsent sind und uns zeigen! An dem Ort, an dem nun mal die Menschen sind. Modern, digital & sozial!

Einführung

Instagram basiert auf Fotos und Videos, die Ihr in Eurem Profil posten könnt. Das heißt, Ihr habt quasi Eure eigene Online-Galerie, die Ihr nach Belieben füllen könnt. Es gibt mehrere verschiedene Wege, Fotos und Videos hochzuladen:

1. Im FEED sehen Eure Follower chronologisch was Ihr postet. Dort können Fotos als auch kurze Videos hochgeladen werden. Die Beiträge könnt Ihr auch kommentieren und Eure Follower können diese liken und kommentieren. Feedbeiträge bleiben stetig sichtbar, es sei denn Ihr löscht einen Beitrag aktiv.

2. In Eurer STORY könnt Ihr quasi Euren Tagesablauf teilen. Die Beiträge in der Story bleiben nur 24 Stunden sichtbar und werden häufig dazu genutzt, kurze Einblicke in den aktuellen Tag mit den Followern zu teilen. Sogenannte „Story-Highlights“ kann man in seinem Profil auch längerfristig sichtbar machen.

“ALS FRÜHERER TV-MODERATOR BIN ICH IMMER WIEDER FASZINIERT, WIE EINFACH MAN HEUTZUTAGE LIVE STREAMEN KANN.” Dada Peng

3. Ihr könnt auch LIVE gehen bei Instagram. Das heißt, Eure Follower bekommen eine Info, dass Ihr ein Live-Video startet und dann könnt Ihr ganz einfach mit dem Handy oder Tablet live senden und auch in Echtzeit auf Fragen und Kommentare eingehen.

4. Im Bereich IGTV könnt ihr fertig produzierte, längere Videos hochladen. Diese werden dann in einem Extra-Bereich in Eurem Profil angezeigt und können jederzeit angeschaut werden.

Privatprofil vs. Businessprofil

Es gibt zwei unterschiedliche Profilarten. Als Institution oder Verein macht es sicherlich Sinn direkt ein Businessprofil einzurichten. Ihr könnt immer wieder zwischen den Profilen wechseln. Aber ein Privatprofil macht nur für eine Privatperson wirklich Sinn.

Sobald Euer Profil eingerichtet ist, könnt Ihr starten. Jetzt geht es in erster Linie darum Eure ganz persönliche Community aufzubauen. Startet am besten direkt mit mehreren Postings, so dass Besucher Eures Profils Interesse an Eurer Arbeit bekommen und Euch folgen.

HASHTAGS

Wenn Ihr nun etwas postet, könnt Ihr Euren Post mit sogenannten Hashtags versehen. Ein Hashtag ist quasi wie eine Kategorie, in die Euer Posting passen könnte. Die Kategorie wird immer mit einer Raute # versehen. Das macht das Ganze zum Hashtag.

Für diesen Blogbeitrag würde ich beispielsweise die Kategorien „Soziale Medien“ und „Instagram für Anfänger“ wählen. Als Hashtag sähe das dann folgendermaßen aus: #sozialemedien #instagramfüranfänger

Instagram schlägt Euch auch aktiv relevante und trendige Hashtags vor. Man kann mehrere Hashtags verwenden, allerdings rate ich dazu, es nicht zu übertreiben und lieber mit 5-8 wirklich relevanten Hashtags zu arbeiten.

FOLLOWER FINDEN

Wenn Ihr nun also die ersten Postings im Profil zu sehen habt, könnt Ihr aktiv auf Followerfang gehen. Zunächst würde ich aktiv anderen Profilen folgen, die für Eure Arbeit relevant sind. Im optimalsten Fall folgen diese Euch dann auch, kommentieren Eure Beiträge und so wächst dann nach und nach Eure Beliebtheit.

Um andere User auf Euch aufmerksam zu machen, könnt Ihr auch deren Bilder liken und kommentieren.

INSTAGRAM WERBUNG

Es macht sicherlich Sinn, direkt zu Beginn Euer Profil zu bewerben. Dann wird es einer relevanten Zielgruppe vorgeschlagen und Ihr erhaltet quasi automatisch Follower, die auch ein wirkliches Interesse an Euch und Eurer Arbeit haben.

Das ganze Thema ist etwas komplex und das werde ich in einem Extra-Blogbeitrag nochmal genauer unter die Lupe nehmen.

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Ich denke, Ihr merkt schon, dass man mit dem Themenbereich Social Media eine Vollzeitstelle besetzen kann. Und um ehrlich zu sein, kenne ich kaum ein Unternehmen, von der Pommes-Bude bis hin zu kirchlichen Einrichtungen, die nicht mindestens einen Mitarbeiter alleine nur für den Social Media-Bereich angestellt haben.

Es ist ein Fulltime-Job und je besser Ihr Euch mit der Materie auskennt, desto einfacher wird das Ganze und desto größer wird auch der Mehrwert sein, den Ihr ohne Zweifel haben werdet.

DADA PENG